Freitag, 21. August 2009

Filmtip zum Wochenende

Es gibt wohl kaum ungleichere Brüder als die thailändischen Filmemacher Danny und Oxide Pang. Oxides Solo-Filme wirken als hätte ein Schüler der Filmhochschule im 1.Semester versucht, den Edel-Kitsch eines Kim Ki Duk oder Stanley Kwan zu kopieren, nicht von ungefähr gehört sein Film Ab-Normal Beauty für uns zu den drei schlechtesten Filmen, die je gedreht wurden.
Ganz anders der Bruder. Danny Pangs Film In Love with the Dead von 2007 ist - entgegen der Cover-Angabe - nicht unbedingt ein HorrorFilm. Vielmehr besticht dieser ohne jeglichen Aufwand oder experimentellen Schnickschnack inszenierte Streifen durch gnadenlosen Realismus.
Ming (Shawn Yue; Infernal Affairs 2) und Wai (Stephy Tang) führen eine ganz normale Beziehung bis bei Wai Krebs diagnostiziert wird. Bald schon, als die Chemotherapie nicht anschlagen will, beginnt Wai mit traditioneller chinesischer Volksmedizin ihren Krebs zu bekämpfen. Der Glaubenskonflikt, der daraus entsteht, entfremdet das Paar noch mehr als die Krankheit der Frau es ohnehin tut. - Ming geht fremd, verliebt sich in Fong (Yoka Yue)...und alles steuert auf die Katastrophe zu.
Das Ende von In Love with the Dead wird schließlich zum schauerlich-schönsten seit dePalmas Carry... und läßt den Zuschauer mit konstruktiven Fragen zurück.
Wäre die Inszenierung nicht anfangs etwas holprig, so müßte man Danny Pangs Film als Meisterwerk bezeichnen. Sehenswerter als alles, was seither aus Hollywood kam, ist In Love with the Dead allemal.

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