Dienstag, 6. Oktober 2009

Wie ich meine Hinrichtung erlebte

Folgendes ist keine Satyre, eher mag es einer der Gründe sein, weshalb ich mich fast nur noch satirisch ausdrücken kann. In erster Linie aber ist es eine Warnung, sich nicht ohne Not auf eine Rückführungstherapie einzulassen.

Noch immer boomt die Regressionstherapie. Vorweg: 90% der Therapeuten sind Stümper und haben i.d.R. nur ihre eigenen Traumata im Sinn und/oder den schnellen Euro im Auge. Die restlichen 10% haben zwar Ahnung von der Materie, verheimlichen aber - aus leicht nachvollziehbaren finanziellen Gründen - die durchaus nicht unbedeutenden Gefahren, die jede Rückführungstherapie in sich birgt. - Ein Rückführung kann Krankheiten heilen, aber nur jene, die auf einem früheren Leben basieren; und das sind nicht all zu viele.

Der Schöne Fall hat in den letzten acht bis neun Jahren sein Programm zur Heilung der meisten Krankheiten entwickelt. Krankheit entsteht i.d.R. durch ein Mißverhältnis zwischen Yin und Yang, was identisch ist mit einem unlösbaren Konflikt in unserem Unbewußten, nähern wir uns von C.G. Jung her der Frage. Unsere Therapie beginnt mit der Konfliktsuche a. in diesem Leben, erst danach wird b. die perinatale Stufe herangezogen, finden wir auch hier keinen krankheitsauslösenden Konflikt, so können wir c. eine Rückführung in Angriff nehmen.
Entgegen der Theorie meiner lieben Freunde von Scientology habe ich die Erfahrung gemacht, daß maximal 10% aller Krankheiten ihre Wurzel in einem Konflikt aus einem früheren Leben haben, organische Krankheiten wie Krebs haben ihren Krankheitsauslöser i.d.R. in der Inkarnation, in der sie ausbrechen.
Wie komme ich dazu, hier über Reinkarnation zu schreiben, als sei sie für das Abendland die normalste Sache der Welt?
Noch vor neun Jahren machte ich mich als gelernter Agnostiker über den Glauben an Reinkarnation lustig. Kaum eine Theorie fand ich dümmer, überflüssiger und abgehobener als die, die ein Großteil des Glaubensinhaltes für Hindi und Buddhisten bildet.
Es kamen die Jahre 2000/2001 - und in diesen beiden Jahren hatte ich fast täglich Erlebnisse, die meinem Unglauben zu schaffen machten, so kam es z. B. zu ca. 10 Begegnungen mit Menschen, mit denen ich mich spontan und gemeinsam an zusammen verbrachte frühere Leben erinnern konnte...
2002 zog ich um. Ich zog nicht zuletzt in der Absicht um, den ganzen Spuk hinter mir zu lassen, denn noch immer war mein Motto: Lieber verrückt sein als an Reinkarnation zu glauben...Am 6. Januar bereits hatte ich die nächste Begegnung mit einem Menschen, der mich aus einem früheren Leben (er-)kannte... Und ich merkte, es gab keine Flucht vor den Dingen, die ich nicht wahrhaben wollte. Ich brach den Kontakt zu allen Leuten, die ich und/oder die mich aus früheren Leben kennen wollte/n ab...und lernte immer wieder neue kennen. Ich gewöhnte mich daran ohne die Konsequenz zu ziehen und die Möglichkeit von Wiedergeburt ernst zu nehmen.
Zudem erlebte ich in diesen Jahren private und geschäftliche Katastrophen auf allen Ebenen. Ich wurde depressiv.
Anfang 2002 lernte ich im Internet eine spätere Brieffreundin kennen, die - im Gegensatz zu mir - an Reinkarnation glaubte. Nun passierten mit dieser Freundin ähnliche Dinge wie mit mir, sie lernte einen Menschen aus ihrer letzten Inkarnation kennen, der sich an die Orte ihrer Begegnung erinnern konnte. Meine Freundin recherchierte und fand sogar Photos von sich aus ihrem Leben, das um 1950 endete. Das Schicksal - oder wer auch immer - wollte es, daß ich großen Anteil an der Lösung ihrer Traumata aus dem letzten Leben hatte, ja, mehrmals spielte der Zufall mir die Puzzleteile ihrer vergangenen Inkarnation zu.
Darüber könnte man ein Buch schreiben- und meine Freundin, die ich inzwischen wieder aus den Augen verloren habe, schreibt wohl noch daran.
Jedenfalls wurde durch die Geschichte dieser Freundin mein Unglaube erstmals erschüttert. Und somit brach mein gutes altes materialistisch-agnostisches Weltbild zusammen. Hinzu kam, daß ich im Jahr 2001 die Fähigkeit entdeckte, Krankheiten durch Energiefluß (Handauflegen) und gleichzeitigem Bewußtmachen des diese auslösenden Konfliktes zu heilen. So litt ich seit meinem 17.Lebensjahr an einem mechanischen Wirbelsäulenschaden, der mir oftmals unerträgliche Schmerzen bereitete und mich nach Prognose der Schulmedizin spätestens im Jahr 2000 hätte an den Rollstuhl fesseln sollen. Nun Mitte 2001 verdeutlichte ich mir den Konflikt, unter dem mein Unbewußtes in meiner Jugend gelitten hatte, durchlebte und löste ihn & sofort war meine Wirbelsäule wie neu.
Ich wandte diese Heilmethode bei anderen an, sie wirkte bei allen angeblich unheilbaren organischen Krankheiten. Sie wirkte nicht gegen psychische Krankheiten (außer Besessenheit)und auch nicht gegen meine Depressionen, die ich in den Katastrophen begründet glaubte, die mich seit dem Jahr 2000 fast täglich heimsuchten.
Durch die Erfahrungen mit meiner Brieffreundin ermutigt führte ich Anfang 2003 meine erste Rückführung durch. Ich fragte nach jener Inkarnation, der ich meine Katastrophen und Depressionen in diesem Leben verdanke und versetzte mich in den sogenannten Alpha-Zustand.
Faszinierend! Statt Bilder kamen zuerst Emotionen. Mich befiel eine leere Traurigkeit und ich merkte, daß mir die Tränen in Strömen aus den Augen liefen. Ich wußte nicht warum. Dann roch ich einen mir unbekannten bestialischen Gestank. Dann schmeckte ich etwas Ekelhaftes. Und langsam lichtete sich das Dunkel. Jetzt erst sah ich. Ich sah mich, obwohl dieses Ich keinerlei Ähnlichkeiten mit mir in dieser Inkarnation hat, ich sah mich und schmeckte gleichzeitig die eklige Suppe, die ich löffelte, roch den Gestank des Kerkers, in dem ich mich gefangen fand. - Ich fragte nach der Zeit? - 1642. - Der Ort? - Gent. Weshalb war ich hier? - Es war der Tag vor meiner Hinrichtung... Und dann schossen wild und durcheinander Bilder, Szenen aus diesem Leben durch mein Erinnern (?), die mich in diese Lage gebracht hatten.
Ich fasse zusammen, was ich bei dieser, einer späteren Rückführung, durch das Jahre zuvor gemeinsame Erinnern mit jenem Menschen, der in Gent von mir getötet worden war und genau so wenig wie ich damals an Reinkarnation glauben wollte, und durch spontanes Erinnern erfahren habe:
Johanna und ich waren verheiratet. Und obwohl meine Frau besessen war, war es die größte Liebe, die man sich denken kann. Wir hatten zwei Töchter (Zwillinge?). Ich machte in Holz (was genau habe ich noch nicht herausbekommen), ließ meine Frau ob ihrer Krankheit aber nur sehr ungern allein. Wir lebten recht isoliert, wir hatten uns, unsere Kinder, unsere Liebe... (Man sollte es nicht glauben, aber es fällt mir schwer, weiter zu schreiben...- Ich erinnere mich genau so deutlich wie an meine Ehen in diesem Leben...) Eines Tages mußte ich doch verreisen. Ich kam nach drei, vier Tagen wieder und stolperte beim Betreten unseres Hauses (Hütte?) über die Leichen der beiden Mädchen, sie trugen helle nun blutverschmierte Kleider. In der hintersten Ecke des Raumes saß Johanna, ebenfalls blutverschmiert, ebenfalls im hellen Kleid, das Messer lag vor ihr... Sie rührte sich nicht. Ich nahm sie in den Arm, zog sie hoch, führte sie ins Freie und erwürgte sie. Vielleicht weil sie in ihrer Besessenheit unsere Kinder getötet hatte, vielleicht auch, um ihr einen Prozeß als Hexe zu ersparen. Zweihundert Jahre früher war ich in Toulouse ein kleiner Inquisitor gewesen, Johanna aus Gent damals meine heimliche Geliebte...- Nun waren wir unter Protestanten, umso schlimmer für die Hexe...
Zurück zur ersten Rückführung. Ich hatte zuvor von einer Bekannten erfahren, wie unangenehm die Erinnerungen (besser: Das Wiedererleben) einer Hinrichtung sein kann, sie war infolge der Französischen Revolution guillotiniert worden..., also stieg ich beim Gang zur Richtstätte aus diesem früheren Leben aus.
Zwei Nächte später erwachte ich. Es war der..., aber es war kein Alp-Traum. Ich war wach. Wußte indes nicht, wo ich mich befand. Schließlich stieg in mir Wut, Haß, Ohnmacht, Verzweiflung hoch... Nicht deshalb, weil ich eben geköpft wurde, sondern weil mir Unrecht widerfuhr. Ich hatte zuvor verzweifelt den Richtern versucht klarzumachen, daß ich meine Kinder nicht getötet hatte. Vergebens. Ich hatte ihnen erzählt, daß ich meine geliebte Frau getötet hatte, um ihr die Torturen einer der Hexerei Angeklagten zu ersparen. Sie glaubten mir nicht. Ich wollte nicht weiterleben. Aber ich wollte nicht wegen etwas hingerichtet werden, was ich nicht getan hatte. Ich wollte - und ich schrie es wohl auch - in diesem Wiedererleben meiner Hinrichtung - ich wollte Gerechtigkeit!
Ich erlebte in dieser Nacht das, was man gemeinhin eine spontane Rückführung nennt. Ein Phänomen, das oftmals nach Regressions-Therapien auftritt.
Auf der einen Seite hat dies zur Festigung meiner Reinkarnations-Theorie geführt. Offenbar erinnern sich nur Menschen an frühere Inkarnationen, wenn sie im Sterben bei vollem Verstande sind und ihnen wichtiger als ihr Leben die Klärung einer einzigen letzten Angelegenheit ist. Das bestätigen alle von mir untersuchten Fälle, in denen sich Menschen spontan an früher Leben erinnern.
Auch haben sich durch diese Rückführungen viele Fragen aus diesem Leben geklärt. Z.B. habe ich quasi seit Geburt einen Gerechtigkeitswahn. Auf die kleinste Ungerechtigkeit reagierte ich absolut über, entweder aggressiv oder ich verfiel, kam ich mit Aggressionen nicht weiter, in Lethargie. - Und den Grund meiner damaligen Depressionen sah ich in der Ungerechtigkeit der Welt, meine Ehefrauen waren ungerecht gewesen, diese Gesellschaft, letztendlich der US-Terrorismus, der mit seinen Sprengungen vom 11.9.2001 mein Lebenswerk gleichsam vernichtet hatte (siehe Der 11.September 2001 und der Schöne Fall vom 8.9.d.J.)... Aber vielleicht wurde mir durch diese spontane Rückführung klar, vielleicht sollte mir durch sie deutlich gemacht werden, daß es meine Aufgabe in diesem Leben ist, zu lernen, mit Ungerechtigkeiten umzugehen?
Das ist das, was ich unter Karma verstehe. Seine Lebensaufgabe anzunehmen und versuchen, sie bestmöglichst zu lösen. Zu dieser Erkenntnis kann uns Krankheit und ihre Heilung bringen.
Auf der anderen Seite: Die Erinnerungen an dieses Leben und Sterben von 1642 (und andere Inkarnationen) sind genau so real wie die an meine Jugend in diesem Leben. Ich kann sie jederzeit abrufen und dabei manchmal auch neue Details entdecken. Und das ist die Gefahr der Regressions-Therapie. Was, wenn sich herausstellt, man war mal ein Massenmörder?
Auf jedem Fall haben diese Erinnerungen an meine Hinrichtung mein Leben verändert...
Also Vorsicht: Neugier ist kein Grund zu einer Regressions-Therapie. Das Schicksal - oder was auch immer - hat sich schon etwas dabei gedacht, daß man sich in der Regel nicht an frühere Leben erinnert.

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