Sonntag, 1. November 2009

Erinnerungen an Alexandria

Von all den Geschichten, die ich erlebte, die sich am ehesten mit dem Gedanken an Reinkarnation erklären lassen, ist folgende weder die überzeugendste noch die spektakulärste, es ist auch nicht jene, die mich von der Tatsache der Wiedergeburt überzeugte noch für sich genommen hätte überzeugen können; aber meine Erinnerungen an Alexandria in Ägypten sind ein komplexes Beispiel, bei dem quasi alle Elemente des Rückerinnerns vorkommen und welches von zwei unabhängigen Zeugen bestätigt wird.
Historischer Hintergrund: Nachdem Kaiser Theodosius 391 die Zerstörung aller heidnischen Tempel befohlen hatte mußte auch die Bibliothek von Alexandria (Ägypten) dran glauben. Vermutlich (nach meinen Erinnerungen) um 393 heutiger Zeitrechnung steckten fanatische Christen die Bibliothek an und zerstörten somit tausende Manuskripte für immer. - Der Brand der Bibliothek von Alexandria kann guten Rechtes als erster und größter Akt christlicher Barbarei gegen das Kulturgut anderer gewertet werden; für mich ist es eines der größten Verbrechen der Menschheit.
Begegnungen mit Menschen aus jener Zeit in diesem Leben:
1. Winter 2003/04. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich mindestens sechs Begegnungen mit Menschen, die mich und die ich gleichzeitig von früher her erkannte. Dennoch war mein Motto noch immer: lieber verrückt sein als an Reinkarnation zu glauben. Gerade aber hatte ich über ein Jahr die Geschichte einer Freundin miterleben können, die mich kaum noch an Reinkarnation zweifeln ließ. Diese Freundin begann nun eine Rückführung. Ganz nebenbei schickte sie mich auf die website ihrer Therapeutin, mein erster Gedanke: Die kenne ich, obwohl ich sie in diesem Leben nie gesehen habe (wir wohnen ca.1000 Kilometer auseinander) - Ich kenne sie aus Ägypten und ich habe im letzten Jahr zweimal von ihr geträumt. Der zweite Traum, ca. vier Wochen bevor ich das Bild von X. auf ihrer website erkannte, sah mich und einen anderen Menschen durch labyrinthartige Gänge flüchten, vollgepackt mit Schriftrollen (?), irgendwann begegneten wir Irrenden X, (damals männlich), die uns anbot, uns hinausführen zu wollen... (Der 1.Traum, den ich von X. hatte, spielt in einer anderen Zeit).
Gleichzeitig zeigte meine Freundin ihrer Therapeutin meine website. X.: Den kenne ich, ich kenne ihn aus Ägypten. Er war damals Schwarzmagier und ich habe ihn, obwohl selbst nicht unschuldig, gerettet.----Soweit ihr etwas kryptisches Statement. Ich habe damals versucht, mit X. in Kontakt zu kommen, sie wich jeglichem aus, mehr noch, sie versuchte - auch in ihrer Eigenschaft als Therapeutin - meine Freundin gegen mich einzunehmen (X. ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie Therapeuten versuchen, ihre Klienten zu manipulieren).
Ich beließ es dabei. Ich hatte genügend Begegnungen mit Menschen aus früheren Inkarnationen gehabt, die mein jetziges Leben teils katastrophal beeinflußten. - Mein zweites Motto war demnach: Nie mehr etwas mit jemanden zu tun haben zu wollen, den/die ich aus einem früheren Leben kenne!
2. 2009. In hatte inzwischen andere Sorgen als mich um meineVergangenheit in Ägypten zu kümmern. Familiere Umstände hatten mich Mitte 2007 gezwungen nach Berlin-Spandau zu ziehen. - Ende letzten Jahres besuchte ich einen Bäckerladen in der Altstadt und kam dabei in Kontakt mit einer sehr jungen Frau. Es war wieder das, was ich bis dato ca. 10 mal erlebt hatte und nicht wieder erleben wollte, ein sofortiges gegenseitiges Wiedererkennen.
In den folgenden Wochen machte ich einen Bogen um diese Gegend. Dann vergaß ich's und ca. drei Monate später kam es zur zweiten Begegnung mit nennen wir sie besonders einfallsreich Y. Gleiches Ergebnis. Im Mai schließlich hatte ich den Gleichmut, die Festigkeit gefunden, dieser Begegnung ins Auge zu sehen...
Ich hatte nicht nur einmal zuvor erlebt, daß ein Wiedererkennen mit einem Menschen des anderen Geschlechts zu dem Mißverständnis führt, daß dieses Gefühl des nahen Kennens mit Liebe und/oder Leidenschaft verwechselt wird. Nun also war ich mir sicher, daß mich mein Wissen vor Mißverständnissen schützt. Also suchte und fand ich vor ca. einem halben Jahr Y. und kam mit ihr ins Gespräch. - Y. glaubt ihrer Kultur geschuldet an Reinkarnation. Wir sahen uns in die Augen und beide hatten wir die gleichen Bilder vor unserem Inneren stehen: Wir sahen uns in einem unterirdischen Labyrinth, bepackt mit Schriftrollen, vergebens den Flammen entfliehen zu wollen...Wir haben uns inzwischen einige Male getroffen und uns über Alexandria in Ägypten ausgetauscht: Offenbar arbeiteten wir beide als Schreiber (?) in der Bibliothek und versuchten, uns wichtige Manuskripte vor den christlichen Barbaren zu retten. Wir benutzten den labyrithartigen Keller der Bibliothek , der irgendwie zum Meeresufer führte. Wir verirrten uns, stießen auf einen Kollegen (X.), der uns den richtigen Weg wies, der uns beide in die Flammen führte. Wer weiß, vielleicht verbrannten so die uns heute unbekannten Dramen des Sophokles?
Die Worte von X., von vor mehr als vier Jahren bekommen nun ihren Sinn. Für die Christen jener Zeit war jeder ein Schwarzmagier, der sich mit heidnischen Schriften beschäftigte. Und aus ihrer Sicht mag sie als guter Christ (damals männlich) meine Seele gerettet haben indem sie meinen Körper in die Flammen wies. - Ihr schlechtes Gewissen erklärt, daß sie mich in diesem Leben mied wie der Teufel das Weihwasser.
Indiziensuche in meinem Leben vor diesen Begegnungen:
Nehmen wir mal an, es war so. Was könnte davon in dieses aktuelle Leben überkommen sein?Meine Liebe zu der griechischen Literatur und Sprache?
Mein erstes Studium war ausgerechnet das der christlichen Theologie. Während dieses Studiums wurde ich Moslim! Erstaunlicherweise hatte ich kurz bevor ich zum Islam wechselte die erste mir heute bewußte Begegnung mit einem Menschen aus einem früheren Leben, eine, die zu den folgenschwersten katastrophalsten Fehlentscheidungen meiner aktuellen Inkarnation führte.
Zufall?
Von Jahr zu Jahr lehnte ich das Christentum immer mehr ab, war zu allem Überfluß mit zwei Christinnen verheiratet, die mich lehrten, was Bigotterie wirklich ist... Ja, eines Tages ertappte ich mich dabei, daß ich die Christen sogar haßte! Selbst die Musik eines J.S. Bach z.B. finde ich heute unerträglich nekrophil und verlogen.
Ich bin wenig sprachbegabt, aber bereits nach einem Jahr Griechischunterricht begann ich, alle erhaltenen griechischen Tragödien zu übersetzen. Ich studierte dann alte Geschichte und griechische Philologie. Setzte meine Uni-Karriere in den Sand weil ich weiß, daß das Bild, das heute von der griechischen Antike dominiert, ein falsches ist, und ich dieses mein Wissen nicht unterdrückte. Ich halte mich für den einzigen (nicht für einen der besten, für den einzigen) wahren Sophokles-Kenner... Größenwahn? Oder kein Wunder, wenn ich damals auch jene seiner Dramen abschrieb, die heute keiner mehr kennen kann.
Zusammenhang mit anderen Inkarnationen, an die ich mich erinnere:
Feuer und die Auseinandersetzung mit dem Christentum sind Elemente späterer Inkarnationen. Im frühen 14.Jh. wirkte ich als kleiner Inquisitor in Toulouse (aus dieser Zeit habe ich in der gegenwärtigen Inkarnation einige Hexen wiedergetroffen, die ich damals dem Feuer übergab). 1642 wurde ich enthauptet weil ich meiner geliebten Frau den Flammentod als Hexe ersparen wollte (ich habe sie vor ein paar Jahren wiedergetroffen)....In dieser Inkarnation sehe ich seit meiner frühesten Kindheit Brandkatastrophen voraus oder während ihres Entstehens (Präkognition bzw. Hellsehen)...
Andere Erklärungsversuche:
Viele Reinkarnationsgeschichten lassen sich z.B. durch das ebenso umstrittene Phänomen der Besessenheit erklären, selbst die Fälle des verdienstvollen Ian Stevenson. Wenn Kinder sich an ein früheres Leben einer jüngst verstorbenen Person erinnern, so kann der von Carl Wickland und anderen beschriebene klassische Fall von Besessenheit vorliegen (natürlich nicht der Quatsch, den die katholische Kirche darunter versteht; der Teufel hat besseres zu tun als junge Mädchen zu Obzönitäten zu verführen)... Für den Ignoranten ist das natürlich gehüpft wie gesprungen. Ich habe Leute gekannt, vor denen konnten ein dutzend Geister kotzen, sie wischten das Erbrochene auf und vergaßen bereits bei dieser leichten Tätigkeit, von wem es stammte (symbolisch gesprochen). Aber für Ignoranten schreibe ich nicht. Kryptomnese scheidet beim gleichzeitigen Sicherinnern aus. Ebenso Manipulation. Ich dachte mit Sicherheit nicht an Ägypten als mir die Vietnamesin Y. über den Weg lief.
Ein anderer Erklärungsversuch als Reinkarnation wäre der schamanische, der sich mit den Erkenntnissen einiger moderner Physiker trifft. DieWelt ist quasi ein Hologramm, Zeit gibt es nur für den Menschen im dreidimensionalen Raum, als vierte Dimension oder als Funktion des Raumes. Alles Geschehen läuft gleichzeitig ab, d. h. während Y. und ich uns über Alexandria austauschen leben wir dort wirklich, bzw. ein anderer Aspekt unseres Selbst. Das mag auf dem ersten Blick abstrus klingen, gewinnt aber je mehr man sich mit dieser Theorie auseinandersetzt an Möglichkeit. Dennoch scheint Reinkarnation für mich (vorerst noch) der beste Erklärungsversuch für Phänomene, von denen ich hier einige wenige selbsterlebte erwähnt habe.

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