Eine Liebe in Deutschland

Nachdem die Wahl zum DerSchöneFall-Paar des 20. Jahrhunderts zwischen Siegfried & Roy und June und Johnny Cash zugunsten der letzteren schon fast entschieden war, zwingt uns ausgerechnet das ZDF diese Wahl noch einmal zu überdenken.
Grund ist die am vergangenen Sonntag in ZDF-Hysterie ausgestrahlte Würdigung des Buches der FUjanerin Heike B. Görtemaker Eva Braun - Ein wahre (sic!) Geschichte.
Mir kamen die Tränen bei dieser ach so! rührend erzählten tragischen Liebesgeschichte. - Ja, vielleicht wurden hier auch die eine oder andere Sehnsucht der Autorin wahr! Nicht nur Blondi, erfahren wir, nein auch die blonde Eva war ihrem Führer mit inbrünstiger Hingabe ergeben & das bis in den Tod. Eva war, nach Frau Görtemaker, nicht das treudumme Frauchen, sie war ebenso braun wie ihr Göttergatte, wenn nicht noch brauner...--- Und dann, inmitten des zerbombten Berlins, den Todeskelch schon fast an den Lippen (bildlich gesprochen) wird endlich Hochzeit gefeiert! Rührend! Einfach nur rührend!
& auf der Eheurkunde, da verschreibt sich Eva sogar, schreibt ein B. vor den Namen Hitler (und streicht es durch).
Rührend! Einfach nur...das schrieb ich schon...
Die Autorin läßt keine Frage ungestellt und -beantwortet. Am Schluß dieser hysterischen Leerstunde, da fragt sie sogar: Was wäre aus Eva Braun geworden, hätte sie ihren Gott und Gatten überlebt? Und - Heike B. weiß auch hierauf die Antwort: Nein, die alliierten Kriegsgewinner hätten Frau Hitler ebenso wenig ein Haar gekrümmt wie den anderen Nazifrauen. Wahrscheinlich - die Augen der Autorin leuchten dabei - wahrscheinlich wäre sie spätestens in den 60er Jahren als die lebende Zeitzeugin ansich verehrt und von der Presse umworben worden...
Resumee: Adolf und Eva (oder umgedreht) waren das Liebespaar schlechthin. Keiner zwang Eva ihrem Göttergatten und Führer in den Tod zu folgen (Bei Blondi liegt der Fall da etwas anders, sie wurde nicht gefragt!), ihre große, ja, ihre gigantogermanische Liebe allein ließ sie mit 33 Jahren ihrer zukünftigen Berühmtheit aus dem Weg gehen. Tragisch, einfach nur tragisch!
Nur eine Frage bleibt offen: Warum schreiben Historikerinnen wie Frau Görtemaker Bücher und nicht lieber Kolumnen für Bild der Frau?