Samstag, 7. August 2010

Leichenschändung

Es ist durchaus machbar, einen biographischen Spielfilm auf die Liebesgeschichte des oder der Protagonisten zu beschränken, zumal wenn es sich um June Carter und Johnny Cash handelt...--- Okay. Ansonsten ist Walk the Line eine 136 minütige - man kann es nicht anders sagen - Leichenschändung der von James Mangold in seinem Film von 2005 Verunglimpften.
Der völlig talentfreie Joaquin Phoenix gibt eine Karikatur von Johnny Cash zum besten. Die einzigen Lacher bezieht der Film von Phoenix Dahingespastel auf der Bühne.*
Reese Witherspoon als June Carter hält als einziger Glanzpunkt des Films der Talentlosigkeit ihres Partners stand. Nicht aber dem...Drehbuch... D.h. kann man bei den schlechten Zusammenwurschteln eines billigen Klischees nach dem anderen überhaupt von einem Drehbuch sprechen?
Der Anfang von Walk the Line spricht dafür Bände: Während einer Auftrittspause im Folsom Prison findet Johnny Cash (besser seine Karikatur) zufällig im Nebenraum eine Kreissäge. Er beginnt sich zu erinnern & so beginnt die Story (?) bei seinem Kindheitstrauma, dem tödlichen Unfall seines Bruders an einer Kreissäge & welch Wunder vorher hören die Jungs noch schnell im Radio...--- Richtig! - June Carter.
Aber keine Angst, das war erst der Beginn der mit vulgärpsychoanalytischen Gemeinplätzchen (als einziger kläglicher Spannungsbogen) gewürzten 136minütigen Klischeejagd & das Ende des Film, es stellt an Dümmlichkeit sogar den Anfang in den Schatten! (Wir verraten es nicht, um keinen Mutigen, der es bis hierher schafft, die Spannung zu nehmen)

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* Auch wenn man in Deutschland sogenannte Behinderte nicht zu Satirezwecken heranziehen darf, tut mir leid, der Hauptdarsteller bewegt sich nun mal als Johnny Cash wie dessen Spastikerversion

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