Dienstag, 14. Februar 2012

Zum Valentinstag

Am 9. Februar jährte sich zum 64. Male der Todestag des pataphysischen oder multirealistischen oder ganz einfach wahren Namensgebers des fälschlich von der Blumenindustrie zum Tag der Verliebten verklärten Valentinstages.
Bei unseren Recherchen zu Karl Valentin, an den wir wie in jedem Jahr auch in diesem erinnern wollen, fielen uns statt wie früher viele Videos folgende website-Überschriften  ins Auge:
Abmahnung wegen Karl Valentin Zitat: 10.000 Euro Strafe und Karl Valentin ist teuer... Desweiteren mahnt auf der angeblich einzigen offiziellen Karl-Valentine-Website der Anwalt der Erben des Sprachanarchisten lang und breit vor Urheberrechtsverletzungen.
Besonders bizarr ist, daß sich dieser Herr Fette als Anwalt von Karl Valentin (sic!!!) ausgibt!
Wir wollen überhaupt nicht der Frage nachgehen, ob diese betrügerische Lüge und Anmaßung strafrechtlich genau so relevant zu behandeln wäre, wie das Zitieren auch nur weniger Worte des einzigen deutschen Humoristen, der das Attribut genial verdient, dank der unermütlichen Arbeit seines Anwaltes behandelt wird. Wir erinnern uns nur daran, daß Karl Valentin an den Folgen von Hunger und Kälte starb...& schütteln uns von daher doppelt angewidert von Leicherfledderern wie Fette und die, die ihn beauftragen... 
Bis heute ist die Bedeutung Karl Valentins nur von wenigen erkannt worden, Samuel Beckett und Vico von Bülow (Loriot) gehörten zu ihnen, das hat zum einen sicher damit zu tun, daß die gemeinhin stumpfsinnigen Deutschen die Urgewalt des Valentinschen Humors nicht ertragen, die Weisheit seiner Sprachakrobatik nicht erfassen können, zum anderen aber auch mit der Tatsache, daß die Geldgeilheit seiner Erben, die meinen, sie hätte quasi Rechte an jedem Furz, den ihr genialer Ahn von sich gab, die Verbreitung der Werke Karl Valentins behindert.
Karl Valentin ist für alle da.
Seine Texte sollten zum Allgemeingut werden.
& wie geschieht dies am besten?
Durch die Werbung.
Gerade das aber versuchen seine Erben zu unterbinden.
Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, es wäre im Sinne des Anarchisten Karl Valentin, daß sich jeder an der Urgewalt seiner mitunter unerbittlichen Weisheiten erfreuen sollte, egal, ob sie ihm aus einem Buch oder von einer Werbetafel anspringen, denn
Semmelnknödeln sind und bleiben nun einmal Semmelnknödeln.
Und jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische...

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