Mittwoch, 31. März 2010

Was kosten (uns) die teuren Toten wirklich?

Der Tod meiner Mutter überraschte mich nicht. Ich hatte ihn mehr als ein halbes Jahr vorausgesehen - und als sie dann im Sommer schwer erkrankte, da zeigten sich mir alle Anzeichen ihres bevorstehenden Übergangs. Dennoch versuchte ich mein Wissen zu ignorieren, redete meinem Vater und mir ständig ein, sie würde wieder gesund werden. Ich zog panisch in ihre Nähe, um meine Eltern pflegen zu können und richtete mich darauf ein, daß meine Mutter auf Jahre hinaus mein Pflegefall werden würde...
Doch mein Sehen hatte mich leider auch diesmal nicht getäuscht. Zwei Wochen nach meinem Umzug, zwei Wochen, in denen ich rund um die Uhr - unterstützt von Mitarbeiterinnen von Renafan - meine Mutter versorgt hatte, starb sie während der Morgentoilette...
Ich war trotzdem gefaßt. Ich rief die Feuerwehr an - und diese schickte uns erst einmal die Polizei ins Haus, das ist das normale Prozedere, wenn jemand zu Hause stirbt. Erst gegen mittag erreichte ich die Hausärztin, sie kam an ihrem freien Tag und stellt den Totenschein aus...
Ich schnappte mir das Telephonbuch und rief das erste Bestattungsunternehmen in der Nähe an. Es lief alles reibungslos ab, die Rechnung für die Feuerbestattung betrug etwas über 2000.- Euro, hinzu kamen noch die Friedhofsgebühren von 700.- Euro.
Vor genau vier Wochen starb mein Vater, im Krankenhaus. Ob einer Bronchitis sollte er dort drei Tage verbleiben, aber mit 85 Jahren kann so etwas tödlich verlaufen... Am Abend war ich bei ihm gewesen, er war bei vollem Verstand und ich ging dann nichtsahnend nach Hause. Gegen zwei Uhr nachts der Anruf von seinem Ableben.
Ich bedauerte, daß ich nicht dabei gewesen war... Früh setzte ich mich an den Rechner und rief den ersten Bestatter an, den ich fand. Er machte mir einen Kostenvoranschlag von ca. 700.- Euro und mailte mir Vertrag und Unterlagen. Ich war verunsichert ob dieser geringen Kosten, als nächstes rief ich das sich Der Billigbestatter nennende Unternehmen in meiner Nähe an. Kostenvoranschlag 1700.- Euro. Dann noch den Sarg-Discount trotz seines schlechten Rufes, es machte mir plötzlich einen Heidenspaß, Bestattungs-Preise zu vergleichen. - Gut, die sterbliche Hülle meines Vaters lag im Krankenhaus und nicht im Bett vor mir wie weiland die meiner Mutter. Sarg-Discount: Die Dame am Telephon zeichnete sich erstens durch Arbeitsunlust und zweitens durch völlige Inkompetenz aus, schließlich erhielt ich ein ca. 1000.- Euro Angebot.
Ich nahm also den ersten Bestatter aus dem Wedding:
http://www.rieger-bestattungen.de/
Der einzige Unterschied zu der Bestattung bei einem alteingesessenen Spandauer Unternehmen war die Farbe der Mappen für die Unterlagen (schwarz statt grün).
Der GLEICHE Service für 1/3 der Kosten.
Wo gibt es das noch außer bei Beerdigungen?

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