Montag, 13. Juli 2009

Opfer des US-Terrorismus 1: Saddam Hussein

In dem vor knapp 2500 Jahren aufgeführten Drama des Aischylos Die Perser wird der Kriegsgegner Xerxes als tragische Person dargestellt; sein Schicksal und das seine Volkes werden auf die Hybris des Perserkönigs zurückgeführt, nicht auf die für den Griechen fremden Sitten, nicht auf Xerxes eventuelle Grausamkeit im Krieg, auf seine Innenpolitik schon gar nicht.
Die Achtung der Souveränität fremder Staaten und Kulturen war den Griechen der Antike selbstverständlich, von Aischylos über Herodot bis hin zu Euripides...
Die griechische Charakterisierung eines jeden Perserkönigs war die des despotes. - Und kein Grieche hatte Probleme damit, die Rechtmäßigkeit des Perserkönigs (basileus) anzuerkennen, mochte sein Regierungsstil für den Griechen auch noch so barbarisch* erscheinen. Die Herrschaft des Perserkönigs war nun einmal die des absoluten Gewaltherrschers über seine Untertanen; hätte sich indes ein Grieche zu dieser Gewaltherrschaft emporgeschwungen, so wäre diese Herrschaft als tyrannis gebranntmarkt und er selbst zum Töten freigegeben worden.
Bereits Herodot wußte, daß unterschiedlich historisch gewachsene politische Gebilde (Staaten) nun einmal unterschiedliche Regierungsformen und -weisen haben. - Und kein Grieche maßte sich an, diese zu verurteilen oder Fremde (barbaroi) ob ihrer Lebensweise zu richten.

Die Griechen vor 2500 Jahren besaßen eine Toleranz, die für uns arme beschränkte Westler heute nahezu undenkbar erscheint. Da schicken sich z. B. unansehnliche und vor allem unwissende Emanzen beiderlei Geschlechts an, ihr Urteil über den Islam daran zu messen, daß Muslimas ihre Schönheit hinter Kopftuch und Schleier verbergen, ohne zu wissen, welche Bewandnis es mit dieser Tradition hat, die von den meisten emanzipierten Frauen im Islam als solche stolz in Ehren gehalten wird.**

Was hat das mit Saddam zu tun?
Wären wir selbst nicht so intolerant gegenüber fremden Kulturen, hätten wir noch etwas vom Geist des antiken Griechenlandes, vielleicht hätten wir am Beispiel des Überfalls auf den Irak, der schließlich auch zur Ermordung des legitimen Staatspräsidenten führte, den wahren Charakter des US-Terrorismus erkannt:
Mit der Sprengung des World Trade Centers vom 11.9.2001, die eigens dazu inszeniert worden war, die unhaltbare Verschwörungstherorie in die Welt zu setzen, die AL QAIDA hätte dieses angebliche "Herz" des Welt-Imperialismus mittels zweier Flugzeuge zum Einsturz gebracht, *** hatte sich der US-Terrorismus jenen Vorwand geschaffen, nach Belieben jedes islamische Land überfallen zu können, in dem er angebliche Terroristen oder deren Sympathisanten vermutete.
Afghanistan war das erste Opfer.

Der Irak-Krieg begann mit vorsätzlichen Lügen, der Irak würde Masssenvernichtungsmittel besitzen und obendrein die AL QAIDA unterstützen, also jene angebliche Terror-Organisation, die nach der Verschwörungstheorie zum 11.9. für die Sprengung des WTC herhalten sollte.
Man sieht also, der Überfall auf den Irak war langfristig geplant und sicher auch der Überfall auf weitere islamische Staaten.
Am 20.März 2003 begannen die USA und deren Vasallen ohne Kriegserklärung ihren Terrorangriff gegen das irakische Volk. Das Land wurde brutal und vollständig versklavt, eine Marionettenregierung eingesetzt; das übliche Procedere also, das ein Staat erleidet, wird er vom US-Terrorismus heimgesucht.
Auf Saddam wurde ein Kopfgeld von 25 Mill. US-Dollar ausgesetzt.****
Saddam wurde verraten, zunächst vom FBI "verhört" und schließlich an die Marionettenregierung in Bagdad ausgeliefert. Der Schauprozeß wurde zensiert veröffentlicht. Die Hinrichtung wurde zensiert veröffentlicht.

Für die ganze "freie" Welt war "Gerechtigkeit" geschehen, die großen Kriegsverbrecher hatten einen kleinen (wenn überhaupt) Kriegsverbrecher zur Strecke gebracht. Und sogar die UN, jene Außenstelle des US-Terrorismus, die 1948 noch die Deklaration der Menschenrechte verabschiedet hatte, akzeptierte die Hinrichtung vom 30.12.2006 wohlwollend. Einzig der Vatikan verurteilte die Ermordung Saddam Husseins angemessen.
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Saddam war seiner Tradition geschuldet mit Sicherheit ein rücksichtsloser Alleinherrscher. Wie es um seinen Glauben bestellt war, kann ich nicht beurteilen.
Der Krieg gegen den Iran hatte Saddam Hussein in der islamischen Welt diskreditiert und isoliert, genoss er doch bei seinen Feldzug gegen Chomenii die Unterstützung der USA und besonders die deren Vasallen Frankreich und der Bunten Republik Deutschland, die den Irak mit Rohstoffen für Giftgas belieferten...- Ob und inwieweit der US-Terrorismus Saddam Hussein erst für seine rücksichtslose Herrschaft während dieses Krieges aufgebaut hat, sei dahingestellt... Der Eifer, mit dem die Ermordung Saddams betrieben wurde, läßt vermuten, daß der irakische Staatspräsident spätestens seit dem Iran-Krieg Verbindungen zum US-Terrorismus hatte, deren Geheimhaltung nur sein Grab gewährleistete.

Trotz allem. Für Den Schönen Fall war Saddam Hussein der letzte persische Despot. Ein Relikt quasi der Antike. Eher schillernde Figur als positiver Held - aber mit Sicherheit mit weniger Verbrechen belastet als seine Mörder.

HJS
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* Im doppelten Sinne des Wortes, also griech. fremd und so, wie es heute verwendet wird
** Ganz nebenbei, der Heilige Qor'an ist die einzige religiöse Schrift, die Frauen und Männer absolut gleichstellt
*** Daß dies allein technisch unmöglich ist, das kann man von jedem Sprengmeister erfahren.
Als gelehrnter Historiker stelle ich den Quellen zunächst die Frage: Wem nützt es?
Wem also nutzte der Anschlag auf das WTC?
Den Muslim? Wie das, indem sie den Haß der und die Verfolgung durch die ganze nichtislamische/n Welt provozierten?
George W. Bush? Sicher, verhinderte der Anschlag doch die Untersuchung des Wahlbetrugvorwurfes. Doch benötigt eine Inszenierung wie die vom 11.9. mehr Zeit als die wenigen Tage, die der Wahl zum US-Präsidenten folgten.
Larry Silverstein? Möglich, daß er etwas gewußt oder geahnt hat und deshalb das WTC ausdrücklich und hoch gegen Terroranschläge versichern ließ; als Täter scheidet er ebenso aus, fehlendes know how.
Bleiben nur noch diejenigen, die am Öl und an den Bodenschätzen der islamischen Staaten interessiert sind, und diejenigen, die glauben, der Islam könnte den US-Terrorismus an der angestrebten Weltherrschaft hindern, diejenigen also, die für Kennedys Tod und ungezählter anderer politischer Attentate verantwortlich sind...
**** Naive Frage: Wenn es einen Herrn Osama Bin Laden wirklich gibt, warum haben die USA auf diesen ach so gefährlichen "Terroristen" bisher kein Kopfgeld ausgesetzt? Kleiner Tip vom DSF: Ein Judas findet sich immer...

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