Dienstag, 7. Juli 2009

"Viva La Muerte!" - Für Guido-Maus & Co.

Laut Untersuchungen der Universität Greifswald ist die Selbstmordrate unter den Bürgern der sogenannten Neuen Bundesländer noch immer gravierend höher als im Altreich BRD. Hier lag die Quote 2007 bei 18,5:100000, in der ehemaligen DDR bei 28:100000.
Rechnen wir diese Zahlen hoch, so hat bei einer geschätzten Bevölkerung von 15 Mill. Einwohnern die Annektion der DDR bisher rund 30000 Selbstmordopfer gekostet.
Zum Vergleich: In 28 Jahren starben an der Berliner Mauer 123 namentlich bekannte Menschen (Dunkelziffer liegt bei höchstens 300).
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Das Motto des Franco-Generals José Millán-Astray y Terreros (nomen est omen) war Viva La Muerte!
Dieser Satz wurde zum Synonym für die zynische Menschenverachtung der spanischen Faschisten. Erich Fromm sah in diesem Ausspruch das Symbol einer beginnenden Nekrophilisierung des Abendlandes.
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Warum denke ich bei obigen Zahlen an den Spanienkrieg und nicht an Sparta und seine Heloten? Vielleicht weil der Zynismus jener Stimmungsmacher in der Bunten Republik Deutschland, die die DDR bestenfalls von Ansichtskarten her kennen, grenzenlos ist, auf der einen Seite die 123 Menschen, die beim Versuch ein bestehende Gesetz ihres Landes zu brechen zu Tode kamen, zu Quasi-Märtyrern zu erheben, auf der anderen Seite jene zehntausende Opfer der Kapitalisierung der ehemaligen DDR totschweigend zu verleugnen - und mit ihnen die Errungenschaften des DDR-Sozialismus.

In diesem Sinne: Viva la Muerte!

Gastbeitrag von Heinrich S. Ehrenberg

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