Sonntag, 1. Mai 2011

Und wieder hüpft der Herzschrittmacher, der Rollstuhl kreischt, das Holzbein stampft & der Sargdeckel schlägt den Takt dazu...

Wieder ist Feiertag. Und wieder haben die Programmgestalter von 3sat ihre Hirnprotesen derart angestrengt, daß die Herzschrittmacher zu rauchen begannen und die Feuerwehr- und Notarzteinsätze Rekordzahlen erreichten. Es hat sich gelohnt:
Das Ergebnis ist ein Fernseh-Thementag, der wie einst am 31.12. letzten Jahres jeden hoffnungslosen Nostalgisten in gefährlicher Ekstase versetzen kann, die ihn leicht seinen Bluthochdruck und/oder seine Inkontinenz vergessen lassen (!)...
Höhepunkt des Abends bildet diesmal die Erinnerung an einen echten Toten, davor kann man sich von Neil Diamond (zugegeben, er war bereits hirntot als er 1966 das Licht der Popwelt betrat) auf den eigenen Tod vorbereiten lassen, kann mit Mick Jagger und Keith Richards hautnah das Zombee-Feeling genießen oder mit Granny Tina T. nekrophilen Phantasien frönen...Wer denkt da schon noch an normale Sexualität jenseits der 50 und schaut statt bei 3sat lieber hier vorbei:

Lebensfreude50????
????
Opfermutig, wie immer, wenn es um die Wahrheit geht, machten wir vom Schönen Fall den Test: Wie schalteten nach dem 2.Frühstück wahllos in das Programm von 3.sat hinein & wurden - wie erwartet - schockiert.
Treffer 1 unserer Stichprobe waren die quasi Wildecker Herzbuben der Rock-Musik:








Diese Albernheit wurde abgelößt durch eine Art Nicki-Lauda-Imitat. Wir mußten lange Überlegen um zu erkennen, daß dieser Musiker (?) seine Schirmmütze trug, um seine Glatze zu verbergen & daß er schon zur Zeit von Laudas Unfall, der diesen letztlich zur charakteristischen Kopfbedeckung zwang, seine schütteres Haar verbergen mußte, was ihn damals wie heute nicht hinderte, sich als loneley BOY gesanglich (oder was er darunter versteht) zu outen.
Stichprobe Nummer 3: Eine überfettete Blondine mit unpassendstem Outfit und fehlender Stimme mimt eine Country-Sängerin. Leider hielten/halten die senilen Programmgestalter des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ihre Stars für so bekannt, daß sie deren Namen nicht der Einblendung wert erachteten. - So können wir diese Brechmittelempfehlung nicht konkretisieren. - Zum Glück mußte dies Hazel Dickens nicht mehr erleben!
Was, um alles in der Welt, bezwecken die 3satlinge mit diesem Programm? Meinen sie vielleicht, sie könnten damit die Rocker am 1.Mai der Straße fern halten? Glauben sie wirklich, es sind noch die bösen bösen Buben ihrer Jugend, die angekifft und mit Sympathie for the Devil auf den Lippen (damit das von uns verwendete Klischee richtig albern wikt!) ihren Frust einmal im Jahr in Sach- und Polizistenbeschädigung abreagieren müssen?
Sind es also nun gutmütig senile, um Frieden bemühte Deppen, die das Programm von 3sat gestalten? Aber Jungs, auch die sogenannte Autonome Szene hat sich verjüngt und ist bar jeglicher politischer Ziele, die wir in unserer Jugend vielleicht noch hatten! - Das Gift des Ökuhfaschismus hat hier nicht nur nervenzellentötend, sondern obendrein nahezu euphorisierend gewirkt, denn mit jedem abgefackelten Auto tun die sogenannten Autonomen mehr für den Umweltschutz als die gesamte Bundesregierung in Jahrzehnten!
Deshalb unser Vorschlag für den nächsten Nostalgie-Thementag am 1.Mai 2012:


Das klingt genau so albern wie die ZZ-Top-Wichtel, sieht aber wenigstens besser aus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen