Sonntag, 19. Februar 2012

Nein... Ich will auch nicht wollen...

von Heinrich S. Ehrenberg (Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Berlin):


Was die Bundespräsidentenfrage betrifft, so schließe ich mich prinzipiell dem an, was HJS am 4.Januar d.J. hierselbst schrieb... Das heißt...so ganz sicher bin ich mir dabei auch nicht, denn wenn man mich ganz ganz lieb bitten, an meine Weisheit, meine Intelligenz, meine Unbestechlichkeit, mein charismatisches Aussehen usw. usf. appellieren würde... Nun, vielleicht ist bei mir die Grundtugend des Anarchisten, so wie sie sich von Bakunin und Maxe Stirner ausgehend bis heute als wichtigstes Charakteristikum desselben gehalten, wenn nicht gar vervollkommnet hat, vielleicht ist diese meine Eitelkeit noch nicht wegterrorpiert worden -...- und ich würde trotz allem Ja sagen.
Bei uns in der Anstalt wird das Thema
Bundespräsident verzweifelt gesucht! heute heiß diskutiert & jeder, jeder einzelne ist stolz darauf, nicht so dümmlich beschränkt zu sein wie offenbar die gesamte SPD-Führung, die sich nicht entblödet, den unterlegenen Kanditaten der letzten Wahl für dieses noch immer nominell Höchste Amt der Bunten Republik Deutschland erneut vorzuschlagen. - Natürlich spricht einiges für den 1940 als Fischkopp zur Welt gekommenen Joachim Gauck. Vor allem, daß seine Stasivergangenheit bis heute allen (natürlich bis auf den wenigen Insidern wie mir) verborgen geblieben ist, ja, mehr noch, er sich nach Gewinn des Kalten Krieges von den Siegern desselben in ein Amt hieven ließ, das ihn ermächtigte, sich selbst einen Persilschein auszustellen. Hut (bzw. Kopf) ab!!! So schnell wie dieser Ex-, also der Aparatschik, dessen Namen jeder heute schon vergessen hat, so schnell läßt sich ein Ex-Stasi-Funktionär nicht entlarven!
Dagegen spricht natürlich die
Quotenregelung und der Minderwertigkeitskomplex des Ost-Märkels, dessen ganzer Stolz es doch ist, einziges staatstragendes Besserossie zu sein, und eine Konkurrenz durch einen Ostzonen-Bundespräsidenten wäre - ich glaube, das kann jeder Mensch, der nur ein wenig mehr Herz besitzt als ein SPD-Bonze, nachempfinden - unerträglich, ja, könnte zu Selbstmord oder Schlimmeren animieren, z. B. ein einziges Mal ex cathedra die Wahrheit zu sagen (und das wäre quasi politischer Selbstmord!)...
Der von den sogenannten
christlichen Demokraten (eine Kontradiktion per se) vorgeschlagene Ex-Bischof Huber ist erst einmal ein bestechender Kandidat: Nicht nur, weil er im einzigen Verein außerhalb der Politik Karriere machte, in der man die Kardinaltugenden derselben - also Bigotterie, Bestechlich-, Verlogenheit usw. - dazu noch dringender benötigt. Außerdem ist Huber ebenso wenig in Deutschland geboren wie Hitler & vor allem, seine Wahl würde den Verfassungsgrundsatz nach Trennung von Staat und Kirche vollauf im Sinne jedes Aparatschiks (und natürlich jeder -schickse!) erfüllen!
Doch wenn Huber? Warum dann nicht gleich Shimon Peres? Diese Ehrlichkeit wäre endlich der von vielen ersehnte Meilenstein in der bunten deutschen Politik! Da diese eh nur die Richtlinien aus Tel Aviv durchsetzen darf, wäre diese Personalunion de facto die einfachste, billigste und überhaupt allerbeste Variante!
Es sei denn, man nimmt den Wunsch vieler Volksgenossen ernst und wählt einen Promi aus dem deutschen Show-Business, ich würde zwei Kandidaten vorschlagen: Heino und Roberto Blanco. - Das gäbe schon im Vorfeld Gelegenheit zum Polarisieren, daß bei uns in der Anstalt kein Augen vor Lachen trocken bliebe!
Das wäre beinahe noch lustiger als würde Mutterkreuzträgerin h.c. St. Ursula gegen die Rothe Claudia in den Box-Ring treten...
Ja, Lachen ist gesund!
Doch wenn das Gerangel um das angeblich
Höchste Amt im Staate auf das Niveau eines Amateurboxkampfes herabgesunken ist, dann wäre dies zwar bei weitem höher als das jetzige, indes reicht das bereits, um die Frage abzuschmettern, warum soll man dieses sinnlose Amt nicht einfach abschaffen? So fragen jedenfalls viele bei uns, die geistig fast so arm sind wie die meisten da draußen...
Ich aber, ich sage euch: Das bringt nix. Viel besser wäre es, statt das Amt das abzuschaffen, was der Inhaber oder die Inhaberin desselben repräsentieren soll.

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