Montag, 6. Juni 2011

Wer den Kopf in den Sand steckt, erweist sich mitunter einen Bärendienst, indem er die Zeichen der Zeit nicht erkennt und diese auf die leichte Schulter nimmt, dies kann dazu führen, daß er den Löffel abgibt und ins Gras beißt oder: Gesunde Ernährung kann tödlich sein!

Gastbeitrag von S. Horvath, Professor für vergleichende Volksmundforschung, Budapest, Berlin:

Wer hat sich noch nicht über den Satz geärgert: Der Mensch lebt nicht um zu essen, er ißt um zu leben? Doch, manchmal, liebe Freunde, besonders in der heutigen teuren Zeit,  ißt er auch um zu sterben...
Ich denke da weniger an den ehemaligen IWF-Chef Strauss-Kahn, der offenbar junge Zimmermädchen zum Fressen gern hat; nun, wahrscheinlicher ist, daß jene, die ihrerseits ihn gefressen haben, den Ex-Banker in die Pfanne hauen wollen und zwar ohne daß die Geschichte erst auf die lange Bank geschoben wird. Werden die USamerikanischen und schon deshalb sexuell verklemmpten Geschworenen sich an das gute alte deutsche Sprichwort erinnern:  Mädchen, die pfeifen und Hühner, die krähen, denen sollte man den Hals umdrehen? Andererseits heißt es auch: Viele Köche verderben den Brei & so ist zu befürchten, daß Justicia mal wieder blind zuschlägt.
In Deutschland und Ungarn bewahrt uns unsere Tradition mit dem reichen Schatz des Volksmundes mitunter vor derartigen Vorverurteilungen, wenn auch manche Politiker den Satz Probieren geht über Studieren völlig falsch verstehen. Doch dazu vielleicht ein anderes Mal. Lautet doch unser heutiges Thema Wer nicht hören will muß fühlen oder so ähnlich.
Und da erstaunt es, wie aktuell der deutsche Märchenschatz die Probleme der Gegenwart widerspiegelt! Nun, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, könnte man meinen, wenn man weiß, da gibt es schlafzerstörende Erbsen, berauschende Dornen...und jede Menge vergiftete Äpfel!
Obst.de
Zugegeben, vergiftete Lebensmittel im Märchen sind weltweit überliefert, Feigen dienten im Orient einst dazu, den Menschen zu verunschönen, heute sind es Bomben. Doch mal ehrlich, alle 18 Pakistani, die gestern von einer derselben in einem Bäckerladen zu Tode zerrissen wurden, sie könnten noch leben, hätten sie den deutschen Volksmund beachtet, der da sagt: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein...

Ausgewogene Ernährung ist wichtig, mitunter lebenswichtig. Das ist auch das zugrundeliegende Thema der von den Brüdern Grimm zum frauenverachtenden Hexenmärchen hochstilisierten wahren Geschichte von Hänsel und Gretel (Tatsächlich hießen sie Johann und Margarete und wurde später wegen Inzest hingerichtet). - Die von allen progressiven Menschen, die auf die Lügen der Historiker pfeifen, als Weise Frau leicht zu erkennende Protagonistin der Geschichte ist es leid, ständig ungesunde Lebkuchen zu essen & so kommt ihr zur Abwechslung etwas unverseuchtes Frischfleisch gerade recht... Doch ein Unglück kommt selten allein, in ihrer Vorfreude ist sie unachtsam und wird von ihrem Sonntagsbraten hinterrücks, vorsätzlich und fürchterlich zu Tode gebracht... Zynisch frohlocken darüber Menschen wie die unsäglichen Brüder Grimm und mißbrauchen den Volksmund obendrein, wenn sie behaupten: Hochmut kommt vor dem Fall...
Nach diesem Exkurs fällt es uns leicht, das Mysterium der EHEC-Epidemie zu verstehen... Übermut kommt selten gut, möchte man allen zurufen, die auf gesundes Paprikagulasch oder auf eine saftige Schweinshaxe verzichten und lieber für viel Geld in Bioläden und Reformhäusern ihre tödlichen Sprossen kaufen. (Nein, nein, keine Angst, der fleißige Handwerker muß nicht sofort - Morgenstund hat Gold im Mund! - seine Steiggeräte nach EHEC-Erregern absuchen, die Leitersprossen sind nicht gemeint!)...
Schlussfolgerung: Wie man sich bettet, so liegt man.
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Als Nichtfleischfresser distanziere ich mich ausdrücklich von diesem Beitrag.
HJS. (Warum ist mir plötzlich speiübel? Habe ich vielleicht etwas Unrechtes oder gar aus Versehen Tierleichenteile gegessen...doch was solls? Jeder Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht...)

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