Montag, 8. August 2011

"Ein Gespenst geht um in Europa..."

Gastbeitrag von Max Hoelz (Falkenstein - Moskau -Jenseits):

...das Gespenst der Staatspleite, so könnte man meinen. Und man ist mehr oder minder überrascht, zu erfahren, daß dieses Gespenst nicht von den normalen Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus abhängig ist, sondern von einer Horde offenbar Krimineller nach einem für normaldenkende Menschen nicht durchschaubaren Plan willkürlich aus der Kiste gelassen und mitten in den Wirtschaftsaufschwung Europas hineinbeschworen wird.
Sind denn diese kranken Yuppies, die die sogenannten
Rating-Agenturen betreiben, die neuen Herren der westlichen Welt? Und sind sie daran schuld oder steckt mehr dahinter?
Um das System der
Rating-Agenturen zu charakterisieren genügt folgende Analogie: Lisa Müller erreicht bei einer Matheprüfung in der Schule 10 von 50 Punkten, ihr Mitschüler Karl Meier 8 von 50. Lisa bekommt die Note 6 (durchgefallen), Karl 1 (sehr gut). - Lisa steht natürlich für Griechenland und Karl für die USA. - Dieses Beispiel verdeutlicht nicht nur, die Rating-Agenturen sind nichts weiter als eine Bande USA-höriger Betrüger, vielmehr beschreibt es, daß der Kapitalismus der Gegenwart längst nicht mehr nach seinen eigenen Prinzipien funktioniert.
Karl Marx definierte Kapitalismus als die Ausbeutung der Menschen, die keine, durch jene, die Produktionsmittel besitzen. Ferner sah Marx im Konkurrenzkampf das vorantreibende Element und in der quasi Gesetzmäßigkeit zwischen Konjunktur und Krise das Charakteristikum des menschenverachtendsten Systems der Erde.
Nun herrscht in vielen Ländern Europas wirtschaftlicher
Aufschwung, alle aber stecken in einer tiefen Krise. Und dies - primitivst vereinfacht - ist der Grund, weshalb die Angst vor der Pleite Europas daselbst herumgeistert wie einst das berühmte Gespenst des Kommunismus.


Als Heinrich S. Ehrenberg, Hans J. Schönfeld und andere vor 10 Jahren voraussagten, daß die Einführung des Euros Europa in den Ruin treiben wird, da hatten die Macher von Der Schöne Fall
die Lacher gegen sich... Und nun?
Die sogenannte Euro-Zone sabotiert den freien Konkurrenzkampf, der als das Proprium der Entwicklung des Kapitalismus anzusehen ist. Nicht mehr Angebot und Nachfrage regeln den europäischen Markt, vielmehr ein Heer krimineller Spekulanten, die die unfähigen Aparatschiks, die sich euphemistisch Politiker nennen lassen, nach Gutdünken ihr Affentheater Europa herunterdilettanteln lassen. Diese Verbrecherbande, die sich mit Vorliebe in den Vorstandsetagen der Großbanken tummelt, raubt Europa fast noch mehr aus als die Finanzierung des Etikettenschwindels Großmacht USA...
Was also, wenn Europa wirklich bankrott geht?
Nun, dann bleibt zu hoffen, daß die USA mit in den Strudel des Malstroms hinabgezogen wird...
Die Welt wird nach dem Untergang des Kapitalismus auf jeden Fall eine sauberere sein und, was dabei für mich fernab vom Geschehen ein Hoffnungsschimmer ist, ist die Tatsache, daß in Griechenland, Spanien, Großbritannien...sich durchaus
Revolutionäre Situationen anbahnen...
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Dieser Text wurde mir heute Nacht gechannelt.
Heinrich S. Ehrenberg (Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Berlin)
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Nun, diese Worte in Allahs Gehörgang!
Dennoch!
Zwar dichtete bereits Erich Mühsam:
...denn unser Sieg ist nah,
Max Hoelz ist wieder da.
De facto aber müssen schwerere Geschütze aufgefahren werden als ein paar demonstrierende Europäer um die Welt von der sie beherrschenden Verbrecherbrut zu befreien.
HJS.

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