Sonntag, 29. November 2009

Auswüchse der Bigotterie

Sowohl die katholische Kirche Berlins wie die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg haben Verfassungsbeschwerde gegen die verkaufsoffenen Sonntage vor ihrem jährlichen Konsumspektakel (das vom Heidentum adoptierte sogenannte Weihnachten) eingelegt.
Der evang. Bischof von Berlin Wolfgang Huber erklärte, es sei ein besonderer Skandal, die Advents- zu verkaufsoffenen Sonntage/n zu machen: Wir sind drauf und dran, die gemeinsame Zeit für die Familie zu gefährden und wichtige Institutionen unserer Sozialkultur auf's Spiel zu setzen.
Ist das nur Dummheit? Kann man das durch den von den Kirchen mitgetragenen menschenverachtenden Kapitalismus und seiner perversen Ideologien längst zerstörte Familienleben vielleicht gesund beten, indem man ein paar Läden verbietet, den halben Adventssonntag geöffnet zu haben? Ist ein sinnentleerter zum Konsumterrorismus verkommener Kult wirklich noch Teil der Sozialkultur? Und wie erbärmlich sieht diese Sozialkultur speziell in der Bunten Republik Deutschland aus?
Und was ist mit jenen Berufsgruppen, die nicht nur an den ach so heiligen Adventssonntagen arbeiten müssen, sondern an jedem Sonntag, den Allah werden läßt? Krankenhaus-, Pflegepersonal, Tankstellen...Prostituierte...
Haben diese Menschen kein Recht auf die gemeinsame Zeit für die Familie und das Pflegen von Sozialkultur?
Beziehen wir diese doch (theoretisch) in ein Adventssonntagsarbeitsverbot ein... Und was passiert? Pfarrer X. (vielleicht Huber selbst) besucht wie jeden Sonntag, um sich für seine Predigt in Stimmung zu bringen, eine Prostituerte, er wird nicht vorgelassen. Auf dem Rückweg geht seinem Auto der Sprit aus, alleTankstellen haben geschlossen, er sucht ein Taxi: Fehlanzeige. Um seinen Gottesdienst nicht zu verpassen, muß er laufen. Da er dies nicht gewöhnt ist, fällt er um, kein Krankenwagen rettet ihn: Exitus.
Aber Huber & Co. bleiben leider auf halben Wege stehen und so reduziert sich dieser Kropf der westlichen Gesellschaft nicht von selbst.
Und die Katholiken? Würden sie nicht auch am geheiligten Sonntag in der sogenannten 3.Welt Kinder für ihre Unternehmen arbeiten lassen, nun, vielleicht müßte der Papst schon hungern...?
Die Kirchenbonzen sollten sich lieber um wirkliche und vor allem um die von ihnen verursachten Mißstände kümmern statt mit sinnlosen und blödsinnigen Aktionen ihren kläglichen Kult vergebens von dem abzuheben, zu dem er de facto geworden ist, zu dem wichtigsten Feiertag des Jahres für Gott Konsum.

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