Dienstag, 22. Juni 2010

Aktuelles aus den Trainingslagern der Fußball-WM

Da sollte alles ganz anders werden! Damit es wie bei der letzten Weltmeisterschaft nicht zur Wiederholung des Zidane-Kopfstoßes kommen sollte hatte sich die französische Nationalmannschaft ein besonderes Training einfallen lassen, eine Schimpfwortlehreinheit, um sich diesmal adäquat gegen unfaire Wortattacken ebensolcher Gegner zur Wehr setzen zu können, damit diese ihr nicht wieder ungestraft und unverdient den Titel aus der Hand reißen.
Indes: In der Halbzeitpause des schlecht laufenden Vorrundenspiels gegen Mexico übte Nicolas Anelka laut eines der Schimpfwörter ein, das er in der zweiten Halbzeit gebrauchen wollte. Sein Trainer vernahm es & in Domenechs Seele brach das Chaos aus, er wurde an das Trauma seiner Kindheit, ja, Geburt erinnert und bezog die Pausenübung Anelkas auf sich, der Eklat war geboren.
Merke: Traumata können Kommunikation verhindern & schlußendlich sind alle Beteiligten die Dummen.
Dumm ist die Mannschaft von Chile überhaupt nicht. Nachdem hier erkannt wurde, daß das schauspielerische Talent ihrer Spieler nur ausreicht, um einen nicht hollywoodgeschulten Schiedsrichter zu täuschen, haben die Verantwortlichen keinen geringeren als den Leidensexperten Mel Gibson für ein paar Sondertrainingseinheiten engagiert. Ob das gegen Spanien reichen wird?
Im iberischen Nachbarland hat man diese Sorgen nicht. Cristiano Ronaldo hat sich nachdem das monatelang erfolglos einstudierte Kunsttor Fuß-Kopf-Rücken-Kopf-Fuß-Tor (im Portugiesischen klingt der Name der Übung besser) gelungen ist glücklich zurückgezogen. Aber nicht nur glücklich ist er, sondern auch ehrgeizig, Ronaldo will nun das gleiche Kunststück mit dem Rücken zum Tor einstudieren und gegen Spanien zur Vorführung bringen!
Kunststücke liegen den Deutschen fern, sie üben derweil die von ihrem Trainer speziell entwickelte Titanic-Taktik ein: Was groß daher protzt kann nie und nimmer untergehen & wenn doch, dann bitte in Schönheit. Ungerührt ob dessen hat sich der Gegner der Deutschen Ghana schon seit Tagen zum Geheimtraining zurückgezogen. Übungsleiter ist ein mehr oder eher minder echter Prinz, der seine in berliner Staßenkämpfen erlernte und mehrmals erfolgreich angewandte Technik, ohne Waffengewalt und Strafe den Feind für Monate außer Gefecht zu setzen, an seine Mitspieler weitergibt.

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