Mittwoch, 2. Juni 2010

Die Wurzel des europäischen Antisemitismus

Wenn wir das nächste mal Steuern bezahlen, so sollten wir uns bewußt machen, daß mehr als die Hälfte davon zur Deckung der Zinsen der Staatsverschuldung drauf geht.
Das gute alttestamantarische Jubeljahr hat zwar Einzug in das Insolvenzverfahren gefunden, genau nach sieben Jahren ist man schuldenfrei, indes ist die Staatsverschuldung davon ausgenommen. So zahlen sich die Staaten allein an den Zinsen dumm und dämlich OHNE daß dadurch ihre Schuldenlast vermindert wird.
Fragen wir naiv: Warum lassen sich Staaten dies gefallen? Was würde passieren, wenn ein Staat mit dem Hinweis, die errichteten Zinsen haben inzwischen bei weitem die Schuldsumme erreicht, weitere Zinszahlungen verweigert?
Nichts. Denn der Staat hat noch immer das Gewaltmonopol und keine, auch die größte Bank der Welt würde diesem Staat den Krieg erklären...
Und was, würde ein das Christentum ernstnehmender Staat erklären, okay, das geliehene Geld bekommt ihr zurück, aber ohne einen Cent an Zinsen, denn dies verbieten alle drei monotheistischen Religionen expressis verbis!
De facto aber werden die Banken immer reicher und die Staaten wälzen die Folgen ihrer Mißwirtschaft immer mehr auf die Bevölkerung ab.
Und wenn wir schon so oft an diesem Ort von Verschwörungen gesprochen haben, vielleicht fragt sich geneigter Leser, geneigte Leserin diesmal: Wer hat wirklich die Macht, die Politiker, die manchmal sogar vom Volk gewählt werden, oder das internationale Banken(un-)wesen?
Dabei ist es noch gar nicht all zu lange her, da wurde Geld noch als das betrachtet, was es in Wirklichkeit ist, ein an sich wertloses Austauschmittel für Waren, das keinen eigenen Wert besitzt.
ETWAS ABER, DAS KEINEN WERT BESITZT, KANN WEDER IM WERT STEIGEN NOCH FALLEN.
Das war der Grund, weshalb einst ein Staat, der Geld in Umlauf setzte, nur jene Menge davon drucken lassen durfte, für die er entsprechende Goldreserven besaß.
Bis hinein ins Hohe Mittelalter, der Blüte der abendländischen Kultur (das Bild des sogenannten Finsteren Mittelalters ist eine Erfindung der späteren fortschrittsfanatischen Dekadenzzeit) verbot die Kirche den Wucher, als die Zinsnahme auf verliehenes Geld, gemäß den Worten des Propheten Hesekiel: Wer auf Zins leiht und Zuschlag nimmt, soll der am Leben bleiben? Er muß sterben, sein Blut komme über ihn. (18,13) & in den strenggläubigen Ländern des Islam hält man sich bis heute noch an die Worte des Heiligen Q'rans (Sure 2) Wer Geld gegen Zinsen verleiht, er soll dastehen wie einer, der vom Satan erfaßt ist. -
Der Geldwucher ist eine, vielleicht neben dem holocaust-Mythos die wichtigste, Erfindung des Judentums.
Bereits Jesus soll nach den Worten des Neuen Testaments die Bankiers aus dem Tempel geworfen haben, die selbst an heiliger Stätte ihr Unwesen trieben.
Im Mittelalter waren bereits die Strukturen der internationalen Banken teils so gefestigt, wie sie heute noch existieren. Die Besonderheit des jüdischen Bankwesens bestand darin, daß in der Regel zumindest der Zinssatz für Ungläubige ungeheuer höher war wie für Glaubensgenossen, fühlten sich die Anhänger Jahves doch damals schon als auserwähltes Volk, das zwar in fast allen Staaten weniger Rechte hatte als die Gojim, von denen indes viele zu ihren Schuldnern gehörten, Könige, Kardinäle, Päpste...
Das elitäre Denken des in der Diaspora lebenden Volkes und vor allem ihr Geldwucher schufen den latenten Antisemitismus, der in angespannten Zeiten (Kreuzzüge, Hungersnöte) durch das fadenscheinige Argument der Christusmörder propagandistisch angeheizt wurde.
Erst gegen Ende des 15.Jahrhundert gelang es der schwäbischen Familie der Fugger gegen entsprechende Auflagen vom Papst das Recht auf die Zinsnahme von 5% für verliehenes Geld zu erwirken. Damit war das Monopol der jüdischen Bankiers auf Geldgeschäfte um des Geldes willen erst einmal gebrochen.
Indes: Seit das an sich wertlose Geld durch seine gewinnbringende Zinsfähigkeit zu einem Wert geworden ist, kann es per se als Wertsteigerungsmittel verwendet werden, a. durch Verleih gegen Zinsen und b. durch Spekulation.
Der kapitalistische Staat muß sich nicht selbst abschaffen, um die Spekulation zu verbieten, zumeist reicht der in fast allen Ländern ähnliche Paragraph des Betruges aus, um Spekulanten das Handwerk zu legen.
Aber es tut keiner, denn das Prinzip der kapitalistischen Gesellschaft ist die Geldwirtschaft, also die Wirtschaft, IN DEREM ZENTRUM ETWAS STEHT, DAS PRAKTISCH KEINEN EIGENWERT HAT. - Schon deshalb hat der kapitalistische Staat in der Regel Vorbehalte, die sogenannte Freie Marktwirtschaft zu beschneiden & zu dieser gehört laut Selbstverständnis auch der Wucher und die Spekulation. Hier - und nur hier! - beugt die angebliche Freiheit das Strafgesetz.
Zur Dokumentation zwei klassische Fälle von Spekulation: In Vietnam haben Stürme die halbe Reisernte vernichtet, Spekulant kauft den Rest des Reises auf und setzt den Preis nach Belieben fest. Die Tendenz des Dollars gegenüber dem britischen Pfund fällt permanent, Spekulant kauft Dollars auf, dieser fällt noch weiter, Spekulant kauft mit billigen Dollars Ware und verkauft sie gegen Pfund weiter...--- Natürlich ist es heute alles viel komplizierter & es werden inzwischen Rechner programmiert, die die Entwicklung auf den Finanzmärkten akribisch beobachten, auswerten und im günstigsten Moment kaufen bzw. verkaufen...
Der Witz dabei ist, daß der Spekulant in der Regel mit der Ware oder dem Geld gar nicht in Berührung kommt, seine Geschäfte könnten genau so gut fiktiv sei, es wäre transaktionistisch kein Unterschied zu erkennen (im Gegensatz zum Ego-Shooter, dieser kann so brutal sein, wie er will, der Spieler wird nicht mit Blut bespritzt). Allerdings weiß der Spekulant, in der Realität, in der an sich Wertloses zum Maß aller Dinge geworden ist, machen ihn seine erfolgreichen Computersimulation immer reicher und die betrogenen Opfer seiner Transaktionen immer ärmer...
Selbstverständlich gehört zu jeder Spekulation auch ein Quäntchen Glück, nicht jede ist erfolgreich...
Ungekrönter König aller Spekulanten ist natürlich der Glückspilz Larry Silverstein (Wenn es ihn nicht gäbe, müßte man ihn erfinden & beachte: Nomen est omen.). Silverstein mietete das World Trade Center zur rechten Zeit an, versichtere dasselbe gegen Terrorismus ebenfalls zur rechten Zeit...--- Und siehe: Jahve war seinem Knecht gnädig, er ließ eine Rauchwolke am Himmel erscheinen & unser Larry, der sich ohnehin schon ein Vermögen zusammenspekuliert hatte, war plötzlich um 4,2 Milliarden Dollar reicher. - Solch einen Draht zum Lieben Gott möchte ich auch mal haben, doch vielleicht fehlt mir dazu der rechte Glaube?
Selbst Schuld! Ist doch das Ziel des Sufi, nichts zu besitzen und von nichts besessen zu werden...- Aber eine Frage an den Gott Silversteins habe ich doch noch: Hat so jemand wie Dein Knecht Larry überhaupt Skrupel?

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