Freitag, 11. September 2009

Filmtip nicht nur zum 11.9.

Too Tired to Die ist ein merkwürdiger Film. Er besticht durch einen hervorragenden Hauptdarsteller Takeshi Kaneshiro und hat wunderschöne Gags, die für zehn Komödien reichen. Umso schlimmer ist, daß der Film am Ende ins Sentimentale abrutscht, ja, fast darin erstickt. Kein Wunder, der Regisseur und Drehbuchautor Wonsuk Chin ist Koreaner - und leider sind die meisten koreanischen Filme ob ihrer Sentimentalität unerträglich; selbst in der Komödie My Sassy Girl, die eine Parodie auf die koreanischen Flenn-Orgien sein soll, tropft unerbittlich der Schmalz...
Zurück zu Too Tired to Die, der Film ist in mindestens sechs verschiedenen Sprachen gedreht und macht sich im wesentlichen über nationale Klischees lustig. Die Besetzung ist ausgezeichnet, neben Kaneshiro spielt Mira Sovino den Tod, der dem Hauptdarsteller das Privileg schenkt, ihm seine Todesstunde mitzuteilen. Auch die Nebenrollen sind hervorragend, so wird die häßliche Deutsche von einer ebensolchen gespielt, der arrogante jüdische Künstler von einem jüdischen Schauspieler usw...
Wäre die Sentimentalität am Schluß nicht so unerträglich, so hätte der Film sogar philosophische Dimensionen und wäre ein Lehrstück über self-destroying prophecy.
Too Tired to Die ist ein Film, dem man einen besseren Regisseur wünschen möchte. Dennoch ist er ob Kaneshiro und einiger kleiner Szenen, die man durchaus als Juwelen bezeichen kann, äußerst sehenswert.
Außerdem hat der Film von 1998 nahezu prophetische Dimensionen:

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