Freitag, 1. Januar 2010

Kochen mit Ehrenberg

Heute: Eine australische Neujahrsspezialität

Interessant ist ein Neujahrsbrauch bei den Hh'chi, eines fälschlich als Kannibalen verunglimpften Stammes australischer Eingeborener. Die Hh'chi essen nie das Fleisch ihrer Stammesgenossen, sondern bedienen sich lediglich dem der Ch'chi. Was soviel bedeutet wie Minderbemittelte und schlicht und ergreifend die Christen meint.
Folgendes Rezept ist aus dem späten 18.Jahrhundert überliefert:
Man fange ein Dutzend Ch'chi, schlage ihnen die Schädel ein und fülle mit ihren Hirnen ein Km'chi-großes Kl'chi (also ein 0,5l fassenden Tongefäß).
In einem größeren Kl'chi bringt man Wasser zum kochen, legt dann das vorbereitete Klkl'chi (also 72 uns nicht näher bekannte verschiedene Kräuter) hinein und läßt diesen Kl'chi eine Stunde lang über dem Ha'chi (also offenem Feuer) köcheln.
Schließlich löscht man das Feuer mit dem Chch'chi (Christenhirnen) und trinkt die Kräutersuppe in heißem Zustand.
Um ein Km'chi-großes Kl'chi voll zu bekommen muß man heute allerdings statt einem eher zwei Dutzend Ch'chi erschlagen, da ihr Chch'chi in den letzten 200 Jahren um etwa die Hälfte geschrumpft ist.

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