Donnerstag, 15. Oktober 2009

Der Bischof und die Inquisition

Süddeutsche Zeitung: Nach langwierigen Ermittlungen ist gegen Holocaust-Leugner Bischof Richard Williamson von der umstrittenen konservativen Piusbruderschaft Strafbefehl beantragt worden. Der Antrag wegen Volksverhetzung müsse nun von dem zuständigen Richter geprüft werden, bestätigte der Regensburger Amtsgerichtspräsident Johann Plöd am Donnerstag...

1. Bischof Williamson hat nie die Ermordung der Juden durch die Nazis geleugnet. Er hat behauptet, daß in den Nazi-Lagern nicht sechs Millionen Juden ermordet worden sind, sondern maximal 200.000 bis 300.000.
Wie Williamson zu diesen Zahlen kommt, weiß ich nicht. Ich weiß als gelernter Historiker allerdings ebensowenig wie man zu der runden Summe von 6 Millionen kommt.
Beide Zahlen sind - nach wissenschaftlichen Maßstäben - Schätzungen.
Konkrete wissenschaftliche Forschungen sind bekanntlich unmöglich, da diese bereits den Anforderungen des (Lach-)Gummi§ 130 genügen. D.h. jeder der die erste geschätzte Zahl in Frage stellt, jeder der die Verbrechen der Nazis historisch untersuchen will, wird bereits ob seiner Fragestellung verleugnet, kriminalisiert und somit mundtot gemacht. - Das Behindern der wissenschaftlichen Forschung durch die holocaust-Doktrin ermöglicht es also erst, daß die lächerlich geringe Schätzung des Bischofs Williamson den gleichen wissenschaftlichen Stellungswert bekommt wie die realistischere Schätzung. Doch Schätzung bleibt Schätzung. Der Unterschied ist lediglich, daß die einen Schätzer die Macht und Mittel haben, den anderen Schätzer vor Gericht zu ziehen!

2. Ich als Historiker spreche dem Regensburger Amtsgerichtspräsidenten Plöd (nomen est omen) ebenso wie seinen Kollegen, den deutschen Meinungsmachern und natürlich den Berufsbetroffenen die Kompetenz ab, über historische Zusammenhänge und im Besonderen den Wert von Zahlenangaben urteilen zu können, sie sind auf diesem Gebiet ebensolche Laien wie der englische Bischof. Wie gesagt, selbst wenn die Möglichkeiten freier wissenschaftlicher Arbeit in der Bunten Republik Deutschland gegeben wäre, so gibt es zu viele unsichere Faktoren, um einen genauen Zahlenwert zu ermitteln (Nicht alle Opfer sind namentlich bekannt, ebensowenig alle Massaker an Juden vor allem außerhalb des Dt. Reiches usw. usf.).

3. De facto steht hier eine Glaubensgewissheit gegen die andere. Glaubensgewissheiten sind in der Wissenschaft wertlos. Das trifft auf beide Seiten zu.
Wenn aber die Anhänger der einen Glaubensgewissheit meinen, sie müßten die Anhänger der anderen Glaubensgewissheit vor Gericht zerrer und ob eines eigens gegen sie erfunden Paragraphen verurteilen, dann stellen sie sich damit auf eine Stufe mit der katholische Inquisition, die sie doch für ein angeblich längst im Müll der Geschichte versunkenes Monstrum halten.

4. Die Mittel, die in der Bunten Bananenrepublik gegen Zweifler ihrer Staats-Dokrin (Glaubensgewissheit) über historische Ereignisse - ja, sogar wenn diese Zweifler keinen deutschen Staatsbürger sind - angewendet werden, untergraben die Meinungs-, Glaubens- und Forschungsfreiheit. Sie untergraben sie nicht nur, sie verhindern sie in solch krankhaftem Maße, daß man fragen muß, was haben die Verfechter des §130 zu verbergen?
M.a.W. Verbote machen skeptisch... Und nach der Lachnummer, die Plöd und Co. gegen Bischof Williamson veranstalten, würden selbst mir Zweifel an der Realität der Nazi-Verbrechen kommen, wüßte ich nichts über Tiefenpsychologie und über die Abgründe der kranken perversen Hirne, die es als Volksverhetzung auslegen, wenn jemand auch nur im entferntesten ihren Nationalmasochismus in Frage stellt oder stellen könnte.

5. Dennoch, gegen die zunehmende Verdummung des deutschen Volkes muß etwas getan werden; vielleicht gelingt es, Politiker, Juristen, Berufsbetroffene...wenigstens auf das Niveau der Sendung mit der Maus zu führen (Wer nicht fragt, bleibt dumm...), wenn der Papst die Attacken der dummen Verdummer gegen Bischof Richard Williamson zum Anlaß nehmen könnte, sich dafür einzusetzen, daß die simpelsten Menschenrechte nicht vor der Toren der Bunten Bananenrepublik aufgehalten werden.
Benedikt XVI. ist aufgefordert, gegen die Willkür der deutschen Inquisition des 21.Jahrhunderts zu Felde zu ziehen, richtet sich diese doch diesmal gegen einen katholischen Bischof.
Wenn ein deutscher Papst die Lachhaftigkeit der Auswüchse des kollektiven Masochismus seiner Landsleute verurteilt, so - meinen wir - hat dies mehr als nur Symbolcharakter. Benedikt XVI. sollte es als Oberhaupt einer Religion, die über viele Jahrhunderte hinweg mit brutalsten und/oder dümmsten Mitteln gegen Glaubensabweicher vorging, zu seiner persönlichen Aufgabe machen, die Mißstände in seinem Heimatland, die sich im §130 widerspiegeln und somit Meinungs- und Forschungsfreiheit im Keim ersticken, zu bekämpfen, um dieses wieder in die Gemeinschaft freier Kulturvölker zurückzuführen.
Allah möge mit ihm sein!

HJS.

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