Schaltet man zufällig nach 23:oo Uhr den Fernseher an und stößt dort ebenso auf diverse Werbeblöcke, so könnte man denken, Daniela Brown hätte Recht und das deutsche Fernsehen wäre in Händen der Conspiracy in Pink, deren Ziel es ist, den Heteros den Spaß am Sex zu verderben.
Vorhang auf.
1.Akt: Frauen aus dem Osten wackeln mit allem, was sie an Unästhetischem besitzen und fordern nach Anrufen auf. (Das ist nur abstoßend.)
2.Akt: Deutsche Rentnerinnen stellen alles zur Schau, was an ihnen herunterhängt, dabei geben sie Geräusche von sich, die uns an rosa Haustiere erinnern. (Man assoziiert Hannes Waders Frau Klotzke, erinnert sich ob dessen, daß selbst die billigsten Pornos der 70er Jahre nicht ganz so abstoßend waren wie diese Fernsehspots. Das Lustgefühl sinkt um 37%)
Intermezzo: Ein schlecht verkleidete Hausfrau (aus dem Osten?) vollführt völlig unnatürliche Bewegungen, knallt mit einer Peitsche und schreit: Ruf an! (Lachausbruch; Lustgefühle sinken auf 75%)
3.Akt: Wiederholung.
Höhepunkt: Ein schmieriger Versicherungsvertreter oder Zeuge Jehovas tritt mit aufgesetztem Lächeln auf. Vielleicht denkt er, so denken wir, daß er, wenn er im Fernsehen für Fremdgehen wirbt, auch mal einen einzigen einmaligen Beischlaf abbekommt? Der Typ sieht so aus, daß wir uns das kaum vorstellen können (aber wir sind nicht schwul und es fehlt uns deshalb an Urteilskraft) und spricht noch ekelhafter als er aussieht... Und schon erscheint sein Pendant und - man glaubt es nicht! - Sie übertrifft ihn noch! Mit der gleichen Zeugin Jehovas Pose versprüht sie soviel Erotik wie ein trockener Schwamm. Das Schlimmste, sie kann sprechen... Ja, das ist wirklich keine Werbung für eine langweilige Sekte, sondern die für eine Ehebruch-Börse im Internet:
Bei dieser Werbung sinkt das Lustgefühl des normalen Mannes gegen Null.
Wissen denn dieser verklemmte Typ und dieser sprechende Schwamm überhaupt, was ein erotisches Abenteuer ist? Gewiß ist es kein erotischen Abenteuer, sondern lediglich Ehebruch (Was sagt die katholische Kirche zu dieser Werbung?), wenn ein emotional totes Männlein mit einem ebenfalls emotional totem Weiblein sich zum heimlichen Beischlaf verabredet.
Ich mußte mir diese Werbung wirklich mehrmals ansehen, um zu erkennen, was hier alles nicht stimmt! Sowas darf doch nicht wahr sein, denkt normales Mensch. Aber es ist Realität. Diese Seite gibt es wirklich - und noch mehr von ihnen!
Werbung ist zielgruppenorientiert. Der Laie denkt oftmals, daß Werbung schlecht gemacht sei. Nein, das ist die Ausnahme und mag vielleicht bei euronics zutreffen (so dumm wie diese Werbung kann keine Zielgruppe sein), in der Regel gehört großer Sachverstand, Intelligenz und Kreativität dazu, die Werbespots auf das Niveau zu senken, daß möglichst viele Leute das Produkt kaufen.
Die Werbespots für Obi, Hagebaumarkt, Hornbach...sind deshalb so erbarmungslos dümmlich, weil sie sich an Menschen richten, die von nichts Ahnung haben. Jemand, der auch nur etwas vom Heimwerkeln versteht, geht nicht zu Obi und Co., sondern in Fachmärkte, die weniger werben, dafür besser und billiger sind. Die Bierwerbung richtet sich an Prols und Subprols verschiedenen Einkommens- und Bildungslevel; Menschen, die gute Biere genießen, greifen, so lange es noch richtige Brauereien gibt, nur im Notfall zum Erdinger S....ßbier...
Welche Zielgruppe spricht nun die Werbung von Abenteuer18 an? Diese, für uns als normale Menschen ekelhaften, jegliche Erotik tötenden Langweiler richten sich an den kleinen schmalzigen Spießer und sein weibliches Pendant, dessen Emotionalität nicht nur verkümmert, sondern schlicht und ergreifend tot ist, an Leute, die weder Bock auf Kinder noch Familie haben, die verantwortungs- und gewissenlos sind, lügen und betrügen. Sie suchen erotische Abenteuer und finden sie nicht, ja, können sie nicht finden, weil Erotik nun einmal nichts mit Sex zu tun hat, aber sehr viel mit Vertrauen und mit - ich schäme mich ja über dieses antiquierte Wort - Liebe. Liebe ist die Voraussetzung für Erotik, sexuelle Bedürfnisse sind es nicht. Eine Gesellschaft, die das verwechselt, offenbart darin nur ihre Dekadenz. Sie wird zur emotional verkommenen Befriedigungsgesellschaft... Und ganz nebenbei, auch der Bedarf an Kinderpornographie wird eben durch diese moralische und emotionale Verkommenheit der Gesellschaft erzeugt und nicht durch das Internet.
Im Übrigen: Auch wenn man es nicht glauben will, die Werbung für abenteuer18 ist gut gemacht, sie scheint ihre Zielgruppe voll zu erfassen, denn dieser Internet-Club hat inzwischen 750 000 Mitglieder. Ähnliche Seiten schießen wie Pilze aus dem Boden...
Ich meine, es ist ja nicht so, daß ich ihnen nachtrauern würde, aber die Frage scheint berechtigt: Sterben die Deutschen wirklich bald aus?
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