Montag, 14. Dezember 2009

Eine Rosskur und ihre Folgen

Bei Wikipedia lesen wir: In der Europäischen Union ist...die Verwendung von Phenylbutazon bei lebensmittelliefernden Tieren verboten. Bei Pferden wird Phenylbutazon sehr häufig therapeutisch eingesetzt. Allerdings wird Phenylbutazon im Pferdesport auch als Dopingmittel missbraucht. Phenylbutazon ist diesbezüglich trauriger Spitzenreiter der Statistik. Nachdem der Einsatz des Mittels im internationalen Pferdesport in den 1990er Jahren verboten wurde, wurde dieses Verbot im Rahmen der FEI-Generalversammlung 2009 gekippt und als neuer Grenzwert die Menge von 8 Mikrogramm je Milliliter Plasma eingeführt. Damit liegt der neue Grenzwert rund dreimal so hoch wie vor dem Verbot der Substanz. Aufgrund massiver Proteste, insbesondere aus Europa, wurde die Einführung des neuen Reglements zunächst vom 1. Januar 2010 auf dem 5. April 2010 verschoben.

Als ich von dem neuesten Unterwanderungsversuch des Tierschutzgesetzes durch die Reit-Sport-Mafia las, da wurde ich nicht nur wütend ob der als Sport verkauften Tierquälerei, vielmehr erinnerte ich mich an meine eigenen Erfahrungen mit Phenylbutazon:
Seit ich im Alter von 17 Jahren dem Orakel eines als Professor der Medizin sein Unwesen Treibenden glaubte, mein damals eingequetschter Lendenwirbel würde mich mit 40 Jahren an den Rollstuhl fesseln, änderte dieser Irrglaube mein Leben. Ich begann mich mit allen Aspekten der Thanatologie zu beschäftigen, richtete auch mein Universitätsstudien danach ein usw. usf. - Denn für mich stand fest, sollte ich eines Tages bei meiner Lebensbewältigung auf die Hilfe anderer angewiesen sein, dann würde ich dieses Leben kurzerhand beenden.
Ungeachtet meiner wachsenden Bildung auf allen Gebieten der Todes- und Sterbeforschung hinderte dies meinen kaputten Rücken nicht, mich jährlich etwa zwei Wochen mit unerträglichen Schmerzen heimzusuchen. Ich glaubte damals noch an die Kunst der Ärzte und bekam in der DDR jedes Jahr etwa zehn riesige Spritzen in den Po. Wirkstoff: Phenylbutazon. -
Wie sagte ein anonym bleibender Tierpfleger: Das Zeug weckt sogar tote Pferde auf.
Auch bei mir half es sofort, die Schmerzen verschwanden, von den Nebenwirkungen wollte ich damals nichts wissen.
Später, in Westberlin, gab es kein Phenylbutazon, die Schmerzen lachten nur über die Mittelchen, die ich dagegen bekam. Das hatte sein Gutes, ich gewöhnte mich daran, Schmerzen zu ertragen, und lernte Methoden, sie mittels Autosuggestion zu unterdrücken.
Vor neun Jahren entdeckte ich plötzlich meine Fähigkeit zu Heilen. Und es war damit nur Sache von wenigen Sekunden, meinen Rücken zu reparieren.
Somit werde ich nie in den Rollstuhl und noch weniger in den Genuß eines Selbstmordes kommen... Indes die Neben- und/oder Nachwirkungen meines damaligen naiven Glauben an die Pseudowissenschaft Medizin, sie sind noch vorhanden:
Wie oft habe ich seither geträumt, ich werde als Pferd wiedergeboren?
Und auf dem Land oder der Rennbahn, da pfeifen mir noch immer die Stuten hinterher.
Ja, und so sieht ein Pferdefleischer aus, nachdem ich an ihm vorbei ging:

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